Vor einiger Zeit wurden wir mit folgendem Fall konfrontiert. Patient gibt an mehr wie 120kg zu wiegen, genaue Angaben seien ihm nicht möglich gewesen. Uns war bewusst, dass die Gewichtsangabe nicht korrekt sein kann. Der Patient sollte ein Abdomen CT bekommen, bei Verdacht auf Hernie, Divertikultis… Es wurde folgendes Protokoll angewendet.
135kV, 120ml, 350er Accupaque mit einem Flow von 3ml/s, Arme über dem Kopf
Abb.1 Der Kontrast ist eher schlecht. Der Patient ist nicht vollständig abgebildet, er „gleitet“ rechts aus dem Bild.
Abb. 2 Der Kontrast in der Portalvene ist vorhanden, aber nicht optimal. Die Bilder wirken „rauschig“.
Was wurde nun versucht, um am darauffolgenden Tag, die Untersuchung zu optimieren? Der Patient musste erneut durch das CT geschoben werden, da die Hernie ausgerechnet auf der rechten Seite vermutet wurde. Der Vorschlag der Ärzte. Den Patienten weiter nach links rutschen zu lassen, um nur die rechte Seite zu scannen, wurde „lächelnd, abgelehnt“. Es wurden folgende Arbeitsschritte verwendet um die Untersuchung zu optimieren.
120kV, Rotation auf 0,6 reduziert, 130ml KM, 350er Accupaque mit einem Flow von 3,5ml/s, Arme über den Kopf, rechte Seite beim lagern etwas unterpolstert, damit der Bauch nicht nach rechts weggleitet, mehrere Gurte um den Bauch gelegt um das Abdomen zu komprimieren, Sauerstoff über die Nasenbrille damit der Patient dennoch genügend Luft bekommt und mitatmen kann.
Abb.3 Ergebnis: vollständige Abbildung des gesamten Abdomens ohne Artefakte. Der Kontrast wurde gesteigert durch Verringerung der kV, was zu einem gesteigerten Jod Kontrast führt.
Abb.4 deutlich bessere Bildqualität im oberen Abdomen inklusive der Portalvene.
Untersuchung erfolgreich verbessert.
Fazit: Man sollte sich nie damit zufrieden geben, was einem das CT „vorschlägt“. Selbst Hand anlegen und Mut, führt durchaus zu einem besseren Ergebnis. Nicht immer ist die Wahl der höchsten kV Stufe vom Vorteil auch nicht bei sehr stark übergewichtigen Patienten. Eine geringere kV Stufe führt zu einem gesteigerten Jod Kontrast und die notwendigen mA/mAs können im Hintergrund durch die Belichtungsautomatik dementsprechend in ausreichender Höhe zur Verfügung gestellt werden. Die Kontrastmittelmenge sollte an das Gewicht und die Gegebenheit, (Fragestellungen, Gerät, Patient (Zugang)) inklusive des erforderlichen Flow, angepasst sein. Wenn man die KM Menge erhöht, muss der Flow mit angepasst werden. Um zu verhindern dass das CT an seine Leistungsgrenze kommt, müssen ggfls. Rotation und/oder Pitch ebenfalls angepasst werden.
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